10. Geburtstag des Deutsch-Ukrainischen Forums e.V.

Der Vorsitzende des Deutsch-Ukrainischen Forums, Dieter Steinecke, begrüßte die hochrangigen Gäste aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft im Europasaal des Auswärtigen Amtes. Er drückte seine Hoffnung aus, dass sowohl die Europäische Union als auch die Ukraine zügig ihre „Hausaufgaben“ machen, damit in den kommenden Jahren der weg zu einem EU-Beitritt des zweitgrößten europäischen Staates geebnet werden könne. Ihm zur Seite standen Staatsminister Gernot Erler und der 1. Vizeaußenminister der Ukraine, Wolodymyr Handogi, die im namen der beiden Regierungen dem DUF Geburtstagsgrüße überbrachten und zugleich auf die Schwierigkeiten im politischen und Wirtschaftssektor hinwiesen. Auch die beiden amtierenden Botschafter, Frau Natalia Zarudna und Dr. Hans-Jürgen Heimsoeth überbrachten Grüße zum 10-jährigen Jubiläum. Festredner war der bekannte Kiewer Schriftsteller Andrej Kurkow .
Der frühere ukrainische Außenminister Boris Tarasjuk, der heute den Ausschuss für Europäische Integration in der Werchowna Rada leitet, erinnerte in seinem Grußwort daran, dass er gemeinsam mit Joschka Fischer im Februar 1999 „Taufpate“ des Deutsch-Ukrainischen Forums war und sich heute über die großen Fortschritte in den deutsch-ukrainischen Beziehungen freut. In der folgenden Podiumsdiskussion, die vom Leiter des Ukraine-Programms der Deutschen Welle, Bernd Johann, geleite wurde, wurden die bisherigen Entwicklungen ebenso analysiert wie auch die künftigeren Herausforderungen und Möglichkeiten der Beziehungen beider Länder.

Der Vorsitzende des Ukrainisch-Deutschen Forums, Anatolij Kinach, überbrachte Geburtstagsgrüße aus Kiew und wies angesichts der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise auf die Notwendigkeit einer Vertiefung der Wirtschaftskontakte beider Länder hin. Der Osteuropa-Beauftragte des Auswärtigen Amtes, Botschafter Dr. Hans-Dieter Lucas, verwies auf die bereits erreichte Annäherung der Ukraine an die Europäische Union – musste zugleich aber auch auf kritische Fragen zum Visaregime eingehen. Der langjährige Präsidentenberater Olexandr Tschalyj warnte vor zu großen Erwartungen bezüglich einer schnellen Überwindung der Wirtschaftskrise und sprach sich dafür aus, dass die Ukraine sich nicht ausschließlich an der EU orientieren sollte. Der langjährige Vorsitzende des Deutsch-Ukrainischen Forums, Matthias Kleinert, forderte mehr Emotionen in den Beziehungen beider Länder und forderte eine beherzte Vorbereitung der Fußball-Europameisterschaft 2012, bspw. auch mit Benefiz-Spielen deutscher Bundesligavereine in der Ukraine. Dieter Steinecke verwies zudem auf die Chancen der ganz persönlichen Bürgerbegegnungen, bspw. im Rahmen des Jugendaustauschs, der Städtepartnerschaften und von Hochschul-Kooperationen. Eine große Chance sei auch das vom IBB Dortmund angeregte „Partnerschaftsprogramm Ukraine“ , ergänzte DUF-Geschäftsführer Dr. Klaus Oberländer.
» Eröffnungsrede des Vorstandsvorsitzenden Dieter Steinecke
» Jubiläums-Broschüre
Fotos: Eileen Assel / dripstyle
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