„Wenn es Spezialisten für die Abwehr von Cyberangriffen gibt, dann auf jeden Fall in der Ukraine. Während das Land inzwischen über drei Jahre den russischen Streitkräften auf dem Schlachtfeld standhält, muss es sich gleichzeitig gegen Cyberattacken auf seine Infrastruktur und Unternehmen zur Wehr setzen“, führte Eduard Singer in die Veranstaltung ein. Auf Initiative des Deutsch-Ukrainische Forums und in enger Kooperation mit der IHK Frankfurt berichteten ukrainische Experten über ihre Erfahrungen in der Abwehr der russischen Aggression im digitalen Raum. Zudem wurde die Veranstaltung von der IHK Rheinhessen, der Auslandshandelskammer Ukraine und von Rödl&Partner unterstützt.
Unter der Überschrift „Lehren und Expertise aus der Ukraine für den deutschen Mittelstand“ nahmen neben Unternehmen auch Vertreter aus dem öffentlichen Sektor an der Veranstaltung teil. Das Interesse der deutschen Unternehmen an der Veranstaltung begründet sich mit der stetigen Zunahme von Angriffen krimineller und fremdstaatlicher Akteure auch in Deutschland.
Die Ukraine ist im Krieg nicht nur ein „Nehmerland“, das weltweite Unterstützung erhält. Das Land hat auch uns in Europa enorm viel zu bieten. Zu diesen Potenzialen und international führenden Expertisen gehört der IT-Sektor. Deutschland und Europa kann im Bereich Cybersecurity enorm viel von der Ukraine lernen und erhalten. Mit der russischen Aggression kam der Sicherung der digitalen Infrastruktur eine besondere Bedeutung zu. Das Militär, staatliche Institutionen, die Wirtschaft sowie zivilgesellschaftliche Organisationen wurden vor die Herausforderung gestellt, sich vor den rasant wachsenden und permanenten feindlichen Angriffen auf die digitale Infrastruktur in der Verteidigung, Energieversorgung, im Bankenwesen, im Transportbereich und letztendlich allen relevanten wirtschaftlichen Sektoren zu schützen.
Damit gehört Cyber-Security zu einem Arbeitsfeld, bei dem deutsche Unternehmen erheblich von den Erfahrungen ukrainischer IT-Unternehmen profitieren können. Diese Unternehmen haben sich als äußerst einfallsreich, handlungsstark und widerstandsfähig gegenüber den vielfältigen Herausforderungen erwiesen, die mit den russischen Angriffen verbunden sind. Die Erfahrungen der Ukraine bieten europäischen Ländern, die dieses Ausmaß an Bedrohung bislang nicht erleben mussten, wertvolle Einsichten und Strategien zur Abwehr von feindlichen Angriffen.
„Die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der Ukraine spielt eine entscheidende Rolle bei der Abwehr der russischen Aggression gegen die Ukraine und Europa und beim Wiederaufbau des Landes. Durch die Zusammenarbeit mit ukrainischen IT-Unternehmen können deutsche Unternehmen nicht nur ihre eigene Cyber Security verbessern, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur wirtschaftlichen Erholung und Stabilität in der Ukraine leisten. Diese Zusammenarbeit bietet enorme Chancen für beide Seiten“, hob Andreas von Schumann (stellv. Vorsitzender des Deutsch-Ukrainischen Forums) in seinem Beitrag während der Konferenz in Frankfurt hervor.
Wesentliche Aussagen der Expertinnen und Experten:
Dmytro Petrashchuk, Silvery LLC: „Cyberangriffe sind Vorboten der Militärschläge“
Evgen Osmak, Zeppelin International AG: „Security costs money, but prevention is always cheaper than recovery.“
Falk Hofmann, Rödl & Partner: „Ein gut funktionierendes ISMS ist ein gute Grundlage für die Umsetzung von NIS2″
Dmitry Aksenov, Read Code Company: „Cyberangriffe sind Teil moderner Kriege“
Dr. Michael Kreutzer, ATHENE-Center: „Cloud Computing könnte im Cyberkrieg Vorteile bieten“
Irina (Ira) Rosensaft, cyberintelligence institute: „Wir brauchen Cyberdiplomatie“
Publikumsinteraktion: Jörg Dreger, Sven Engel und Oberstleutnant Tilman Engel
Unser Dank gilt den Initiatoren und Organisatoren dieser herausragenden Veranstaltung. Christian Schönwiesner, Viktor Kremer, Andreas von Schumann (Deutsch-Ukrainisches Forum e.V.), Dr. Jürgen Ratzinger und Paul Schmitz (IHK Frankfurt) und Eduard Singer (BeeInnTech GmbH)
Bilder der Konferenz: