Corona-Hilfe in der Ukraine: Die ersten 600 Pakete unserer Hilfsaktion wurden übergeben

Am 15. April war es soweit: Unsere Partner von der christlich-orthodoxen  Wohltätigkeitsorganisation „Poltawer Bataillion derer, denen es nicht gleichgültig ist” (Полтавський батальйон небайдужих) holten in der Metro-Niederlassung von Poltawa den Inhalt der ersten 600 Hilfspakete ab. Die Pakete wurden noch kurz vor dem orthodoxen Osterfest an überwiegen hochbetagte, oft alleinstehende Menschen in der Region verteilt, die vom Corona-Virus besonders bedroht sind. In den Paketen ist jeweils folgendes enthalten: Fleisch- und Fischkonserven, Zucker, Buchweizen, Sonnenblumenöl, Nudeln, Kekse, Reis, Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln, Rote Beete, WC-Papier und Seife. Zusammen rund sieben Tonnen Hilfsgüter.

Alle Pakete wurden den Hilfsbedürftigen von unseren mit Mundschutz ausgestatteten und auf Abstand bedachten Helfer persönlich vorbeigebracht. Von UNDP (Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen) erhielten wir Plakate, auf denen Tipps stehen, wie man sich am besten vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus schützt. Diese wurden bei den Eingängen zu den Wohnhäusern angebracht.

Alte Menschen in der Ukraine sind von der Pandemie besonders bedroht. Als Hauptleidtragende des wirtschaftlichen Zusammenbruchs nach dem Ende der Sowjetunion leben sie oft in großer Armut. Die Renten betragen meist weniger als umgerechnet 50 Euro im Monat. Im ohnehin schwach aufgestellten ukrainischen Gesundheitssystem sind sie mit ihrem kleinen Geldbeutel besonders schlecht gestellt. Umso wichtiger ist es, ihnen für die Dauer der Pandemie zu helfen, in häuslicher Quarantäne bleiben zu können. Unsere Pakete sollen dabei helfen. Wir werden die Aktion in den nächsten Wochen und Monaten auch in anderen Regionen der Ukraine fortsetzen.

Auch einige weitere Organisationen und Institutionen in der Ukraine bemühen sich derzeit schwerpunktmäßig um Hilfe für diese besonders gefährdete Bevölkerungsgruppe. Gemeinsam und in Abstimmung mit diesen hoffen wir, dazu beizutragen, möglichst viele ältere Menschen vor einer Corona-Infektion zu bewahren und dabei möglicherweise ihr Leben zu retten.

Als deutsche Freunde der Ukraine bewegt uns deren Schicksal sehr. Es sind, nebenbei gesagt, hochbetagte Menschen, die als Kinder das Leid noch miterleben mussten, das deutsche Truppen mit Krieg, Besatzung und Völkermord 1941/44 in der Ukraine anrichteten.

Wir danken allen unseren bisherigen Unterstützern und Spendern, namentlich der Metro AG, der Eberhard Schöck Stiftung, Prof. Georg Milbradt und zahlreiche Privatspender.

In dieser Woche werden wir gemeinsam mit unserer Partner-Organisation „Nächstenliebe“ (Любов до ближнього – Некстенлібе) eine weitere Paketverteilung im Oblast Iwano-Frankiwsk starten.

Unsere Bitte: Spenden Sie uns Geld, damit wir noch mehr Hilfe finanzieren können. Auf unserem Spendenaufruf können Sie mehr darüber erfahren.

Hier eine Auswahl an Bildern von der Verteilung der Hilfspakete im Oblast Poltawa: