Reisebericht über Besuche von Sozialprojekten in der Ostukraine Ende Juli/Anfang August 2020

Auf Einladung von ELEOS Ukraine besuchte unser Büroleiter in Kyjiw, Jörg Drescher, vom 25. Juli bis 4. August 2020 die Ostukraine mit Stationen in Mariupol, Wolnowacha, Kostjantyniwka, Charkiw und Poltawa. Grund der Einladung war, dortige Sozialprojekte mit eigenen Augen zu sehen und mitzuhelfen.

ELEOS Ukraine ist eine nach Beginn des Kriegs 2014 von der ukrainisch-orthodoxen Kirche gegründete Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, in der Ukraine so etwas wie die Diakonie oder Caritas in Deutschland zu werden. ELEOS Ukraine arbeitet dabei interreligiös mit anderen Konfessionen zusammen – bis auf die russisch-orthodoxe Kirche, die kein Interesse zeigt.

Auf der 10-tägigen Reise hörte sich Herr Drescher die Sorgen und Nöte der jeweiligen Bischöfe und Priester an. Er machte sich vor Ort einen Eindruck über die Lage, wobei die Corona-Pandemie nicht das Hauptthema war. Vielmehr spielt der noch andauernde Krieg und die weiterhin ankommenden Binnenflüchtlinge eine weit wichtigere Rolle als Covid-19.

Das Deutsch-Ukrainische Forum kooperierte mit ELEOS Ukraine bereits bei den Weihnachtstrucker-Aktionen der Johanniter und der „Stay@Home Care Paket“ Aktion.

Herr Drescher half bei der Essensausgabe an Obdachlose und Minderbemittelte, war bei einer Hilfspaketübergabe an eine kinderreiche Familie dabei, besuchte ein staatliches Obdachlosenheim, das von der ukrainisch-orthodoxen Kirche unterstützt wird, sowie ein Gefängnis, wo ebenfalls ein Hilfspaket an einen Gefangenen überbracht wurde. In all diesen Fällen handelt es sich um klassische Sozialarbeit, die von ELEOS Ukraine organisiert wird.

Von Charkiw aus besuchte Herr Drescher zusammen mit dem Erzbischof Mistrofan das Dorf Bohoduchiw, wo es ein ATO-Museum gibt, in dem Kinder aus der Umgebung über den Krieg in der Ostukraine aufgeklärt werden. Außerdem besichtigte er eine leerstehende Schule, die – nach einer Renovierung – als Hospiz, Ferienlager, Schulungszentrum oder ähnliches genutzt werden könnte.

Bei Poltawa war er zuletzt in dem Ferienlager, wo sich Kinder aus der Grauzone im vorigen Jahr mit Unterstützung des Deutsch-Ukrainischen Forums erholen konnten. Eigentlich war für April 2020 geplant, dieses Ferienlager zusammen mit dem Leiter der Weihnachtstrucker-Aktion zu besuchen, was aber durch Covid-19 abgesagt werden musste. Das Gelände gehört seit Herbst 2019 der Hilfsorganisation in Poltawa, so dass die Renovierungsarbeiten nicht für Fremde durchgeführt werden. Herr Drescher half auch dort bei Gartenarbeiten mit und wird an die Johanniter einen ausführlichen Bericht senden.

Hier Bilder der Reise: