Spendenaufruf: Sommercamp für 18 Kinder aus der Grauzone im Donezker Gebiet

Morgenappell aller Kinder im Ferienlager

Das Ferienlager liegt zirka 50 Kilometer von Poltawa entfernt und beherbergt im Moment 70 Kinder. Darunter 18 Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren aus der Grauzone im Donezker Gebiet. Diese Jugendlichen wurden durch den Wohltätigkeitsfond “Poltawer Bataillion derer, denen es nicht gleichgültig ist” (Полтавський батальйон небайдужих) ausgesucht, mit dem wir bereits an Weihnachten 2018 zusammen mit den Johannitern erfolgreich 1.300 Hilfspakete in der Gegend verteilten.

Seit 5 Jahren finden im täglichen Leben der Grauzone Kämpfe statt. Die Eltern der Kinder wünschen sich deshalb, dass ihre Schützlinge wenigstens für diese drei Wochen Ruhe finden und nicht ständig durch Gefechtslärm gestört werden. Den Veranstaltern des Lagers, die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche Kiewer Patriarchat, ist wichtig, dass die Jugendlichen auch mit anderen Kindern aus anderen Landesteilen in Kontakt kommen.

Die Jugendlichen aus der Grauzone beim Volleyball spielen

Das Programm ist vielseitig: Volleyball, Fußball, Handarbeiten, Gymnastik, Schwimmen, Trampolin springen, Theater spielen oder Talentwettbewerbe, bei denen die Jugendlichen ihre Stärken kennen lernen. Außerdem werden Werte und das friedliche Miteinander in der Gruppe vermittelt.

Im Gespräch mit den Jugendlichen aus der Grauzone ist zu hören, dass sie den Krieg als etwas selbstverständliches wahrnehmen. Sie haben sich so sehr an den Gefechtslärm gewöhnt, dass sie ihn als normal ansehen und wissen, wann es wirklich gefährlich ist. Ihnen ist bewusst, dass sie nicht überall hin können, weil manche Landstriche vermint sind. Erschreckend für Außenstehende ist, wenn die Kinder erzählen, dass sie schon Leichen, abgetrennte menschliche Körperteile, zerbombte Häuser und erschossene Haustiere gesehen haben. Zwar gibt es in ihren Schulen psychologische Betreuung, doch die Jugendlichen machen sich darüber lustig, dass ihre Lehrer bei Gefechtslärm selbst Angst bekommen und sie ihre Aufsichtspersonen beruhigen müssen.

Gruppenbild der Jugendlichen aus der Grauzone nach dem Gespräch

Auf die Frage nach dem Verhältnis zu den Soldaten meinten sie, dass es unterschiedlich sei. Die meisten Soldaten sind einfach nur da und manche von ihnen auch freundlich und nett. Das Hauptproblem ist Alkohol, wenn sie dann Panzer fahren oder wild in der Gegend herumschießen. Sie selbst würden auch Soldaten werden, um ihre Familien zu schützen. Aber sie wünschen sich, dass der Krieg endlich vorbei ist, wobei sie sehr wohl verstehen, dass es noch lange nicht vorbei ist, wenn die Waffen schweigen. Sie sind deshalb froh, in dem Lager durch das Programm Instrumente an die Hand zu bekommen, um Konflikte friedlich zu lösen.

Die beiden Organisatoren, Nataliia Grantchak und Bischhof Fjoror, sowie Jörg Drescher vom Deutsch-Ukrainischen Forum

Sie haben keine Angst davor, wieder zurück in ihre umkämpften Dörfer zu gehen, sind aber glücklich darüber, im Ferienlager eine unbeschwerte Zeit verbringen zu können. Dabei ist den Jugendlichen bewusst, dass für sie Geld gesammelt wird, das ihnen diese Auszeit vom Krieg ermöglicht. Dafür sind sie sehr dankbar und wir freuen uns, helfen zu können.

Unterstützen Sie dieses Projekt mit einem Geldbetrag auf folgendes Konto:

Empfänger: Ukraine-Hilfe Berlin e.V.
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Referenz – Ferien für Kinder von Pisky